Diktaturerfahrungen – Mauerfall – Ost und West im heutigen Deutschland

Am 8.11.2024, fast genau 35 Jahre nach dem Mauerfall, hatte das GOA mit Jörg Stiehler und Jan Pagels zwei Zeitzeugen zu Gast in der Aula, in der alle 10. Klassen versammelt waren. Moderiert von Ilvy Puls und John Philipp Lührs (beide S3) berichteten die beiden von ihrem Aufwachsen in der DDR und ihren Erlebnissen im Umfeld des Mauerfalles. Zwei unterschiedliche Perspektiven schienen dabei auf:

Während Jörg Stiehler in einer oppositionellen Haltung zum System aufwuchs (unterstützt vom Elternhaus) und in vielen Bereichen einfach „nicht mitmachte“, stand Jan Pagels damals hinter den Idealen der DDR und bereitete sich – Wehrdienst leistend – auf ein Lehramtsstudium in der DDR vor. Jörg Stiehler flüchtete dann über Ungarn in den Westen, alles zurücklassend und nicht wissend, dass wenige Wochen später die Mauer fallen und die Diktatur der SED in sich zusammenbrechen würde.

Beide betonten die Wichtigkeit, heute in einer freiheitlichen Demokratie leben zu können. Beide stellten aber auch heraus, dass es auch heute noch gravierende Unterschiede in der gegenseitigen Wahrnehmung zwischen West und Ost in der Bundesrepublik gibt und dass im Wiedervereinigungsprozess auch einiges nicht so gut gelaufen sei.

So hatte diese Zeitzeugenbefragung einen großen Gegenwartsbezug mit einem Schwerpunkt bei den demokratischen Grundlagen unserer Gesellschaft. Eine anspruchsvolle Veranstaltung, die für die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen auch ein Ausblick auf die Anforderungen in der Studienstufe brachte.

Wir danken der Bundesstiftung Aufarbeitung für die finanzielle Unterstützung der Veranstaltung.

Dr. Helge Schröder