Am Sonntagmorgen fand sich das LifeScience-Profil der S3 mit 26 Mann (und Frau) vor den Schultoren des GOA ein, um gemeinsam mit der Klasse 10a (von Herrn Turk) und der 10c (Herr Dörpholz) mit dem Bus in Richtung Niederlande zu fahren. Nachdem alle Koffer verstaut und Eltern verabschiede waren und auch der letzte müde Oberstufenschüler einen Platz in einem der zwei großen Reisebusse gefunden hatte, konnte die sechstägige Segelreise beginnen.
Nach einigen Stunden erreichten wir das erste Ziel unserer Fahrt: Amsterdam. Die grauen Wolken, die sich in dem Wasser der Grachten spiegelten, konnten uns nicht davon abhalten die schöne Innenstadt zu erkunden – natürlich abgesehen von den Coffeeshops, die man an jeder Ecke finden kann. Während des vierstündigen Aufenthalts konnten die Schülergruppen ihr Programm selbst gestalten. Dieses beinhaltete meist ein kurzes Kulturprogramm, Shopping, die beschaulichen Gassen und Kanäle Amsterdams zu bewundern und – besonders wichtig – noch einmal Essen zu gehen, denn uns standen 4 Tage mit selbstgekochten Mahlzeiten bevor. Wir sind das LifeScience-Profil, wir kochen höchstens im Chemielabor … Mit dem ein oder anderen Souvenir im Gepäck, stiegen wir dann um 19 Uhr wieder in unseren Bus und kamen schließlich gegen 20:30 Uhr an dem Anleger im niederländischen Städchen Kampen an. Unser weltklasse Skipper Rob und seine tatkräftigen Mart Marloes begrüßten uns herzlich auf der “Avondrood”, einem imposanten Zweimaster von 38 Meter Länge. Trotz dieser Maße, wurde uns schnell bewusst , dass wir uns auf ein enges Beisammensein einstellen mussten, denn unter Deck wurde es zuweilen mit insgesamt 30 Besatzungsmitgliedern recht kuschelig. Und so kam es, dass sich alle in ihre Kajüten zurückzogen, um die erste Nacht auf diesem Segelschiff zu verbringen.
Am nächsten Morgen war unser Profil, in Begleitung von Frau Landau und Frau Bues, ausgestattet mit einer Unmenge an Vorräten zur Selbstversorgung, segelbereit. Bei Windstärke 6 und leichtem Regen hieß es dann: In See stechen! Ab aufs Ijsselmeer! Denn wir planten das Fischerdorf Enkhuizen noch vor dem Abend zu erreichen. Aufgrund des starken Wellengangs waren mehrere Wendemanöver erforderlich – gut, dass jedermann motiviert mit anpackte und so seine ersten Segelerfahrungen sammeln konnte. Dennoch waren wir ganz froh, als wir um 17:30 Uhr im sicheren Hafen anlegen konnten, denn dem ein oder anderen war auf dieser unruhigen Fahrt nicht ganz wohl gewesen. Der am häufigsten gegoogelte Eintrag: “Tipps gegen Seekrankheit”. Als wir wieder festes Land unter den Füßen hatten, wurde die Gelegenheit gleich genutzt das Dorf zu erkunden. Zur allgemeinen Freude waren Frau Bues und Frau Landau mit den Zubettgehzeiten auch nicht allzu streng.
Der neue Tag brachte einen Wetterumschwung und damit mehr Sonnenschein und weniger Wind. Aus diesem Grund gestaltete sich unsere Fahrt zur Nordseeinsel Texel angenehm ruhig. Die freie Zeit nutzen wir um gemütlich auf Deck oder in dem Klüvernetz an Bug des Schiffes zu liegen, Gesellschaftsspiele zu spielen, zu Lesen, die Mitschüler besser kennenzulernen oder einfach unseren Gedanken nachzuhängen. Die eingepackten Snacks hielten alle bei Laune, vor allem die Müsliriegel aus Schokolade und der typisch niederländische Vla-Pudding (eine Art flüssiger Pudding) waren der Renner. Am Mittwoch mieteten wir Fahrräder, mit denen wir vormittags durch Texel, in den Hauptort, zum Nationalpark oder an den Strand fuhren. Anschließend segelten wir wieder von der Nordsee zurück aufs Ijsselmeer, um im malerischen Medemblik zu übernachten. Ans Schlafen dachten wir jedoch nicht. Nachdem der Großteil unseres Profils die, luxuriös wirkenden Hafenwaschräume genutzt hatte, versammelten sich alle zu einem heiteren Karaoke-Abend, bei dem Klassiker wie “Supertrooper” oder “Dancing Queen” von ABBA selbst den größten Singmuffel zum Einstimmen bewegten.
Am Folgetag deckten wir uns frei nach unserem Motto: “Geld is’ ja da”, mit weiteren Vorräten ein. Dieses Motto war aus der großzügigen Vorplanung entstanden, welche dazu geführt hatte, dass uns reichlich Bargeld zu Verfügung stand. Die Vorräte benötigten wir jedoch auch dringend, weil es auf der kleinen Insel “Kattenplaat”, die wir nun ansegelten, nichts außer wilder Natur gab. Das gute Wetter sorgte sogar dafür, dass sich einige Landratten, unter anderem auch die Lehrer, mit großem Spaß, an einem Tau ins erfrischende Wasser schwangen. Nachdem die goldgelbe Sonne am Horizont verschwunden war, zündete Rob ein Lagerfeuer an. So ließen wir unseren letzten Tag an Bord bei Marshmallows und Feuerschein gemütlich ausklingen. Einige LifeSciencer entschlossen sich sogar in der Nacht an Deck zu schlafen und kuschelten sich in ihre Schlafsäcke. Doch die Idylle trügte. Noch in der selben Nacht schlichen einige unserer Matrosen auf das neben uns ankernde Schiff und stibitzten die Piratenflagge, um sich einen kleinen Spaß zu erlauben. Am nächsten Morgen legten wir dann, begleitet von dem Soundtrack aus “Fluch der Karibik” ab und hissten vor den Augen der anderen Crew die erbeutete Flagge. Doch obwohl wir schadenfreudig auf die Flagge deuteten, schien die andere Gruppe unsere Piraterie nicht bemerkt zu haben und winkte uns fröhlich zum Abschied. Auch, wenn die Reaktion auf den Beutezug nicht so wie vorgestellt ausfiel, hatten wir nun wenigstens ein Andenken an diese außergewöhnliche und ereignisreiche Segelreise.
An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an unseren Tutor Herr Herber, der diese Reise ermöglicht und organisiert hat!
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