Gegen das Vergessen – Erinnern für die Zukunft

Im Zuge der Verleihung des Alstertaler Bürgerpreises 2017 erhielten drei Schülerinnen, Janna Hille, Caitlin Hillert und Joséphine Ravn, stellvertretend für das Gymnasium Oberalster ein Urkunde des Regionalausschusses Alstertal. Die Urkunde wurde verliehen als Dank und Anerkennung für die langjährige Pflege und Erhaltung des Gedenkortes des ehemaligen Außenlagers Sasel des KZ Neuengamme.

Joséphine Ravn aus der 10d sagte nach der Preisverleihung: „Wir fühlen uns sehr geehrt, stellvertretend für die Schule und die Jahrgänge vor uns, den Dank und die Anerkennung vom Regionalausschuss Alstertal annehmen zu dürfen, da wir es für sehr wichtig halten, dass dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.“

Bereits 1981 recherchierte der damalige Lehrer Gerd Liszkowski mit seiner Klasse die Geschichte des ehemaligen KZ Außenlagers. Die Recherchearbeit der Klasse ist in einer 1981 erschienenen GOA–Info Sonderausgabe „Geschichte eines Aussenlagers – KZ Sasel“ nachzulesen und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.

Als Anerkennung für die Recherchearbeit der Schüler wurde vor 35 Jahren vom Bezirksamt Wandsbek ein Gedenkstein gestiftet, welcher an die Frauen in der Außenstelle des KZ und den Holocaust erinnert.

Jedes Jahr am 27. Januar gestalten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums den Holocaust Gedenktag gemeinsam mit der Begegnungsstätte Poppenbüttel e.V. Die Aktion begann 2009 und trägt den Titel Gegen das Vergessen – Erinnern für die Zukunft. Dadurch so Janna Hille (10c) „bleibt die Geschichte lebendig und wir gehen aktiv mit dem Wissen um.“

Die Außenstelle des KZ Neuengamme am Feldblumenweg wurde am 13. September 1944 errichtet. Die internierten Frauen wurden als Zwangsarbeiterinnen eingesetzt. Mit ihrer Hilfe wurden u.a. auf dem Gelände des heutigen Alstertaler Einkaufszentrums Behelfsunterkünfte, sogenannte Plattenhäuser, errichtet. Am 7. April 1945 ließ die SS die inhaftierten Frauen in das KZ Bergen-Belsen überführen. Kurz darauf wurde das Lager mit nicht jüdischen Frauen aus dem KZ Neuengamme/Außenlager Helmstedt-Beendorf gefüllt. Bis Kriegsende starben mindestens 29 dieser Frauen. Die Überlebenden wurden durch das Schwedische Rote Kreuz im Zuge der „Weißen Busse“ am 1. Mai 1945 gerettet.

Caitlin Hillert aus der 10d findet es wichtig, „dass uns jungen Menschen die Ungerechtigkeit bewusst ist und wir es als jüngere Generation in unserer Verantwortung sehen, dass sich so etwas nicht noch einmal wiederholt.“

Eben: Gegen das Vergessen – Erinnern für die Zukunft!

Anlage:

Foto oben: v.l.n.r. Preisverleihung: Heinz-Werner Seier, Janna Hille, Caitlin Hillert Josephine Ravn

Foto unten: v.l.n.r. stehend: Dr. Martin Widmann (Schulleiter), Kathrin Thomsen (Klassenlehrerin 10c), Janna Hille; kniend: Joséphine Ravn, Caitlin Hillert

Nicole Poppelbaum, 23.02.2018,