In der Projektwoche unterrichteten Eltern Schüler des GOA in „Yoga & Meditation“. Wie kam es dazu? Wie viel Aufwand war es? Und: Hat es sich gelohnt?
Eltern sollen nicht (nur) Regeln vorgeben, sondern mit gutem Beispiel vorangehen. Darin sind sich alle einig. Deshalb haben wir kurz vor den Sommerferien die Projektwoche „Yoga und Meditation“ am GOA angeboten. Denn man muss passende Gelegenheiten beim Schopf ergreifen!
Frau Mersiowsky suchte auf einem Elternabend „Eltern, die in der Projektwoche ihre Leidenschaft mit den Schülern teilen wollen“. Ich schreibe Bücher über Meditation, meine Frau unterrichtet Yoga mit Schwerpunkt Achtsamkeit und Stress-Resilienz. Wir haben die Leidenschaft, das Wissen und, weil Freiberufler, die zeitliche Flexibilität. Wir gingen zwar davon aus, die Kinder würden nicht freiwillig Gymnastik machen und danach ein wenig stillsitzen wollen. Aber wir lagen falsch! Das Interesse war groß, nicht einmal die Hälfte der Erstwahlen konnte berücksichtig werden. (Und das lag sicher nicht an den anderen Projekten. Es waren mehrere dabei, an denen wir selbst gern teilgenommen hätten.)
Wir wollten eine ganze Yoga-Woche abwechslungsreich bestücken: Hatha-Yoga, Power-Yoga, Lach-Yoga, Yoga-Nidra, liebende-Güte-Meditation, See-Meditation, Kundalini-Yoga, Mantra-Singen, Yamas und Niyamas (die „Do’s and dont’s“ des Yoga), der achtgliedrige Pfad zur Erleuchtung… Am Freitag luden wir zur offenen Yoga-Stunde: Jeder Teilnehmer sagte vor Mitschülern, Lehrern und Eltern eine Übung an.
Wir wollten zeigen, was Yoga kann: beruhigen, anregen, weiten, zusammenführen. Die Übungen sind veränderbar für jeden Teilnehmer. Sie helfen, mit Prüfungsstress oder emotionalen Schwierigkeiten umzugehen. Einige haben im Lauf der Woche gelernt, dass es okay ist, auch mal still zu sein. Andere haben erfahren, wie laut und groß sie sein können. Beides bewusst zu erleben, ist wichtig für das Leben.
Wir wollten auch Schüler „live“ erleben. Nicht nur sie an unserer Weltsicht teilhaben lassen, sondern wenigstens mal ein bisschen hineinschnuppern in ihre Welt. Unser Eindruck war sehr positiv.
Insgesamt haben wir fünf Vorbereitungsabende in unser Programm investiert und dann fünf Wochentage von 9 bis 13 Uhr unterrichtet. Es ist erstaunlich, wie anstrengend es sein kann, auch nur vier Stunden lang die nötige Konzentration aufrecht zu erhalten.
Und dann? Sagt ein Mädchen: „Können wir noch mal diese Entspannungsübung wie gestern machen – das hat so gut getan.“ Und am Freitag, bevor alle aus der Halle huschen, kommen noch einige Teilnehmer zu uns und sagen ganz unaufgefordert: „Danke! Es hat richtig Spaß gemacht!“
Es ist uns wohl wirklich gelungen, unsere Leidenschaft zu teilen. Manchmal klappt es sogar mit den Erziehungstheorien.
von Ulrich Hoffmann
Unsere Projektgruppe, bestehend aus Sechst- und Siebtklässern, hat sich fünf Tage dem Thema Bushcraft, dem Leben in und mit der Natur, gewidmet. Geleitet wurde die Projektwoche von Herrn Cierjacks (Vater) und Frau Euler (Lehrerin). Unser Lagerplatz befand sich im Alstertal direkt an der Alster. Jeden Tag lernten wir neue Dinge über Bushcraft, u.a. wie man ein Feuer ohne Streichhölzer oder Feuerzeug entfacht. Außerdem haben wir Wanderstöcke, Zeltpflöcke und Löffel geschnitzt, verschiedene Knoten gelernt und eigenes Brot gebacken (und natürlich gegessen). An einem Tag machten wir einen Ausflug zum Hummelsee und lernten dort die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten von bestimmten Pflanzen kennen.
von Johannes Peinemann & Matthéo Chevalier