In meinen elf Jahren am GOA konnte ich mich glücklicherweise an vielen Stellen intensiv einbringen, sei es bei der Planung und Umsetzung des Kabinettsystems, der Fachleitung Deutsch oder der Reorganisation und Leitung der Lernmittelbücherei. Schule zu entwickeln und gleichzeitig auf Tradition zu achten, war mir immer Anliegen und Vergnügen zugleich. Die Chance auf die Koordination der Mittelstufe empfand ich einfach als Möglichkeit, noch mehr Verantwortung für die Schulgemeinschaft zu übernehmen und Dinge zu bewegen.
Am wichtigsten ist mir, die komplexe Termin- und Inhaltsstruktur der Mittelstufe so reibungslos wie möglich zu organisieren und strukturieren, weil sich unsere Schüler und unser Kollegium nur dann auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Dazu zählt natürlich zuallererst der Unterricht.
Daneben möchte ich den Bereich Mittelstufe behutsam weiterentwickeln. Dabei strebe ich an, behördliche Vorgaben sinnvoll in unseren „GOA-Kosmos“ zu implementieren, was nur mit zielgerichteter Gremienarbeit funktioniert. Denn nur etwas, das von der Mehrheit der Schulgemeinschaft getragen wird, wird auch mit Herzblut und somit gewinnbringend umgesetzt.
Mein Ideal ist es außerdem, dass unsere Schüler in ihrer Mittelstufenzeit Zeit so selbstständig werden, dass sie die Oberstufe praktisch im Alleingang schaffen. Diesen Weg zu forcieren, dafür Angebote zu machen, aber auch unsere Schüler im positiven Sinne in die Pflicht zu nehmen, begreife ich als eine meiner wichtigsten Aufgaben. Dass dabei eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern unerlässlich ist, steht außer Frage.
Zunächst muss ich mir ein umfassendes Bild von der bestehenden Praxis verschaffen. Denn obwohl ich lange an der Schule bin und an vielen Prozessen mitgewirkt habe, erfahre ich gerade und besonders ab 1. Mai, meinem offiziellen Amtsantritt, eine neue Perspektive.
Was ich bereits sagen kann: Verbesserung besteht für mich nicht in permanenter Innovation, sondern in der Bewahrung gut funktionierender Strukturen und manchmal auch dem Über-Bord-Werfen von Dingen, die unnötig Kräfte binden. Meist tut sich genau dabei eine Möglichkeit zur Optimierung auf. Ganz konkret kann ich aber schon sagen, dass mir u.a. die Verzahnung von Mittel- und Oberstufe, aber auch die Kommunikation innerhalb der Schulgemeinschaft ein großes Anliegen sind.
Ein wesentliches Ziel: Optimale Abläufe in der Schulorganisation und -kommunikation, u.a. mithilfe unserer neuen Plattform IServ (ab nächstem Schuljahr). Dabei Informationsfluss von Informationsflut zu unterscheiden, ist mir ein großes Anliegen.
Zudem möchte ich einen Leitfaden erstellen, der Mittelstufen-FAQs für Eltern, Schüler und natürlich Kollegen zusammenfasst, seien es Fragen zum Auslandsaufenthalt, zu Überprüfungen, behördlichen Testungen, Fristen, Angeboten etc.
Daneben strebe ich eine Schule an, die noch stärker von einer gemeinschaftlichen (Lern-)atmosphäre erfüllt ist. IServ kann übrigens ein guter Anknüpfungspunkt sein, um unseren Schülern organisatorisch-mediale Eigenverantwortung zu vermitteln und auch im Netz eine wirklich interaktive Gemeinschaft zu bilden.
Insgesamt erreichen möchte ich, dass zumindest ein Großteil unserer Schüler rückblickend sagt: Das GOA hat mich positiv geprägt und mir Wissen und Können, vor allem aber eine Haltung mitgegeben, die mich durchs Leben trägt.
Das Gelingen dieser Ziele hängt von kleinen wie größeren Prozessen ab, die ich zuverlässig und transparent steuern möchte.
Zu Beginn des übernächsten Schuljahres möchte ich einen sogenannten Studienplaner für die Unter- und Mittelstufe einführen, in dem sämtliche Lehrer-/Eltern-/Schülerkommunikation gebündelt ist, ausgenommen allgemeine Schreiben der Klassen- oder Schulleitung. Das bedeutet, dass Hausaufgaben- und Entschuldigungswesen, Lehrermitteilungen, Schulkalender mit Fixterminen etc. enthalten sind. Für die genaue Ausgestaltung werde ich mich mit Schülern, Kollegen und Eltern zusammensetzen, damit jeder in seinen Bedürfnissen gesehen wird.
Außerdem ist mir der Wahlpflichtbereich III ein Anliegen. Hier z.B. auch einen sozialen Gedanken zu etablieren, finde ich wichtig. Aber hier, wie auch bei weiteren Ideen, die ich noch habe, finde ich es wichtig, mit Beteiligten zu sprechen, sinnvoll zu planen und strukturiert umzusetzen.
Dieses Thema betrifft das ganze Schulleitungsteam. Stundenausfall, sei es aufgrund von Krankheit, oder, wie in den meisten Fällen, aufgrund anderer schulischer Verpflichtungen, wie Exkursionen, Sprachreisen, Testungen, Prüfungen, Turnieren, die letztlich allen Schülern zugutekommen, lässt sich leider nicht in gewünschtem Maß vermeiden.
Allerdings werde ich, in Zusammenarbeit mit Herrn Waidner als Experten, Herrn Dr. Widmann als Personalverantwortlichen sowie Fachleitungen und Kollegen, mein Möglichstes tun, um Vertretungsunterricht sinnvoll zu koordinieren.
Dies habe ich gerade praktiziert, als eine zehnte Klasse längere Zeit ohne Lehrkraft war und die Mündlichen Überprüfungen näher rückten. Der Unterricht wurde schnell und unbürokratisch übernommen und die Abstimmung unter den Kollegen, die dabei auch über den Durst gearbeitet haben, verlief reibungslos, sodass die betroffenen Schüler gut gerüstet in ihre Prüfungen gehen konnten.