Wunder
Nele
Ich möchte den Roman „Wunder“ von Raquel Palacio aus der Reihe Hanser vorstellen. Er handelt von einem Jungen namens August, der anders ist als andere. Durch einen Gendefekt ist sein Gesicht entstellt. August stellt sich am Anfang des Romans so vor: „Ich werde nicht beschreiben, wie ich aussehe. Was immer ihr euch vorstellt – es ist schlimmer …“ August, auch Auggie genannt, lebt mit seinen Eltern und seiner Schwester Via zusammen in New York. In seiner Familie fühlt sich Auggie sicher und geborgen, aber nun soll er zum ersten Mal in eine richtige Schule eingeschult werden und August hat Angst vor diesem Schritt (zuvor ist er wegen der vielen Operationen zu Hause unterrichtet worden). Er weiß, dass es nicht einfach sein wird, akzeptiert zu werden, Freunde zu gewinnen, mit anderen ganz normal zusammen zu lernen, ohne dabei auf sein Äußeres reduziert zu werden. Am liebsten würde er daher mit seinem Astronautenhelm, der sein Gesicht bedeckt, in die Schule gehen. Trotz dieses traurigen Umstandes ist „Wunder“ kein Roman, der einen die ganze Zeit traurig macht, denn August ist witzig, intelligent und im gewissen Sinne auch selbstbewusst und es macht Spaß mitzuerleben, wie er sich trotz seines Handicaps durchschlägt und Freunde gewinnt. Mich hat der Roman sehr berührt, denn er beweist wieder einmal, dass das Innere eines Menschen wichtiger ist. Besonders gefallen hat mir dabei der Perspektivwechsel. Die Handlung wird zwar überwiegend in der Ich-Perspektive aus der Sicht Augusts erzählt, aber auch durch die Wahrnehmungen von seiner Schwester und den einzelnen Mitschülern und Freunden ergänzt. Dadurch erhält man ein sehr komplexes Bild von Auggie und kann daher sehr gut mit ihm mitfühlen. Der Roman ist für Jungen und Mädchen geeignet und auch die Verfilmung mit Julia Roberts und Owen Wilson ist zu empfehlen.