Globale Krisen verschieben die Blickwinkel aller. Das ist dieses Jahr wohl besonders deutlich geworden. Soziale Schieflagen bleiben nicht nur bestehen, sie verschärfen sich sogar in den allermeisten Fällen noch. Die Klasse 8c konnte im vergangenen Schuljahr ihren Wunsch, wohnungslosen Menschen in Hamburg durch Sachspenden effektiv zu helfen, aufgrund der Pandemie nicht nachkommen. Umso froher stimmt es mich als Klassenlehrer, dass die Klasse sich mit höchster Motivation einem anderen Vorhaben zur sozialen Hilfeleistung gewidmet hat. Ohne, dass Motivation nötig gewesen wäre, haben die SuS in Gruppen Weihnachtspakete für Jugendliche im Alter von 11-15 Jahren in “Waisen- und Krankenhäusern, Behinderteneinrichtungen, Kindergärten und Schulen in den ärmsten, entlegenen und ländlichen Regionen Osteuropas” (siehe weihnachtsoaeckchenkonvoi.de) gepackt. Diese wurden dann vom Klassenlehrer in eine der Sammelstellen der Aktion “Weihnachtspäckchenkonvoi” gebracht und von dort aus mit dem LKW an ihr Ziel gebracht.
Beim Beobachten fiel auf, dass die Schülerinnen und Schüler Ihre Geschenkpakete nicht wahl- oder lustlos zusammenstellten – ganz im Gegenteil waren die Artikel, die gleichaltrigen Jungen und Mädchen eine Freude machen sollen, sorgsam bzw. geradezu fachmännisch ausgewählt. Wer könnte besser beurteilen, woran ein 14-jähriger Junge Spaß haben könnte, als eine Gruppe 14-jähriger Jungen?
Darüber hinaus wurden die Geschenke nicht nur liebevoll zusammengestellt, sondern von den Jungen- und Mädchengruppen sorgfältig und so schön wie nur möglich verpackt. Die Klasse hat sich selbstständig, kreativ und motiviert am Projekt beteiligt. Ein deutlicheres Zeichen, dass Ihnen das Anliegen wirklich wichtig war, gibt es wohl nicht.
Vikram Singh