Von Catalin Dyckhoff, S1
You made my every single day, I’m gonna miss you so much! Das waren die Abschlussworte des Briefes meiner Gastschwester, den sie mir am Flughafen gab! Ich weiß nicht, wie ich diese unglaublichen sechs Monate in den USA mit Worten beschreiben soll.
Der Abschied war furchtbar! Ich hatte mich so an das Leben, die Leute, die Angewohnheiten und ja am Ende sogar das Essen gewöhnt, sodass ich nicht wusste, wie ich mich wieder an meinen normalen Alltag in Hamburg gewöhnen sollte. Aber jetzt erst mal zum Anfang.
Unsere Planung war zunächst etwas chaotisch und so war ich mir nie sicher, ob ich wirklich ein halbes Jahr ins Ausland gehen würde. Bis jetzt war es absolut die beste Entscheidung meines Lebens, es zu tun. Wir haben uns am Ende dazu entschieden meinen Aufenthalt alleine, ohne eine Austauschorganisation, zu planen und haben schnell eine sehr schöne High-School in Oakland, 20 Minuten von San Francisco gefunden. Schließlich ging es dann Ende Dezember 2012 los!!! Ich war sooo aufgeregt! Meine Gastfamilie hat mich herzlich aufgenommen, doch ich war geschockt: Mein Zimmer war das umgebaute Wohnzimmer, es war sehr sehr klein und Tücher sollten die Türen sein. Zum Glück war mein Vater, der mich hingebracht hatte, zu der Zeit noch da und konnte mich etwas beruhigen.
Die Familie hatte neben mir auch noch einige weitere internationale Studentinnen aufgenommen, Mädchen aus Kolumbien, Saudi-Arabien und China. Alles in allem war die Familie nett und die Kolumbianerin war zu einer sehr guten Freundin geworden, doch ich hatte keinen Platz, sie unternahmen nichts mit mir und ich sehnte mich nach einer Gastschwester, die auf meine Schule ging. Also entschloss ich mich nach einem Monat zu wechseln. Eine befreundete Gastmutter eines anderen Schülers sprach einen ihrer Freunde an und sie beschlossen mich aufzunehmen.
Die zweite sehr gute Entscheidung!!! Meine zweite Gastfamilie war so herzlich, freundlich und süß. Ich fühlte mich sofort super wohl! Ich hatte eine Gastschwester (Katelyn), die ein Jahr älter war und zwei Gastbrüder (Brendan, 10, und Shane,18) und natürlich meine Gasteltern Simonne und Shawn, die wirklich alles für mich getan haben.
Und dann ging mein halbes Jahr auch so richtig los! Ich hatte schon einige nette Freunde in der Schule gefunden und die perfekt passende Gastfamilie. Die Schule war genauso, wie ich mir eine amerikanische High-School vorgestellt hatte. Jeder hatte seinen eigenen Locker in den Hallways, alle trafen sich in der Mittagspause und teilten ihr Lunch und es gab eine riesige Auswahl an AGs und Sportmöglichkeiten. Ich habe mich für Lacrosse beworben und wurde dann auch ins Team aufgenommen.
Am Anfang hatten wir immer vor der Schule Training, so um 6.30 Uhr, aber es hat trotzdem immer viel Spaß gemacht und ich habe die Spiele geliebt, vor allem da der Zusammenhalt in der Mannschaft ganz besonders war. Sehr schade, dass es Lacrosse in Deutschland kaum gibt. Der Alltag war geprägt vom vielen Lernen, da das Schulniveau relativ hoch war, doch das glich sich am Wochenende alles wieder aus.
Wir haben viel mit den Scouts unternommen, z. B. haben wir einmal ein Wochenende lang im Schnee gecampt, ein anderes Mal uns in eine Höhle abgeseilt. Außerdem habe ich viel mit meinen Freunden gemacht und da es, in der so genannten Bay Area ( San Francisco und Umgebung), viele Möglichkeiten gab, gab es auch immer neue Highlights.
Paintballing, Disneyland, Minigolfen, Shoppen, Fischen, Kino, Picknicken und vieles mehr. Etwas ganz besonderes waren auch immer die Holidays, wie z. B . Valentine‘s Day und St. Patrick‘s Day, die in meiner Gastfamilie groß gefeiert wurden, da sie dekorieren und feiern liebten.
Alles war rot bzw. am St. Patrick’s Day grün geschmückt, wir bekamen Geschenke und haben riesige Brunchs vorbereitet. Meine Gastschwester und ich waren am Ende beste Freundinnen geworden und es fühlte sich fast so an, als wäre sie meine richtige Schwester. Doch auch die anderen Familienmitglieder hatte ich total lieb gewonnen. Die Krönung war die Überraschungsparty am Ende, als sie alle meine Freunde eingeladen hatten und wir in einem Park einen tollen Nachmittag zusammen verbrachten und meinen Abschied feierten.
Wenn ich jetzt zurückblicke, Fotos angucke oder mir mein tolles Jahrbuch mit Texten allen meiner Freunde anschaue, kann ich immer noch nicht glauben, wie viele Dinge ich in diesem halben Jahr erlebt habe und wie viele Leute ich kennengelernt habe, die ich unglaublich vermisse. Es gibt noch so viele Dinge, die ich jetzt erzählen könnte, aber machen wir es kurz: Es war ganz klar die beste Erfahrung meines Lebens, jedenfalls bis jetzt!
Vielen Dank an meine Eltern, die mir diese großartige Chance ermöglicht haben, ihr seid die Besten!!!