Ein Instrument im Orchester zu spielen, bedeutet nicht, nur für sich seine Stimme zu musizieren. Es bedeutet, zuzuhören, welche Instrumentenstimmen wann spielen und Teil eines Klanges zu werden, der die Musik erst ausmacht.
Mittlerweile spiele ich seit etwas über einem Jahr als Cellistin im Orchester und seit diesem Schuljahr sogar im A-Orchester. Obwohl es für mich ein Schulfach ist, bedeutet es mir mittlerweile viel mehr als das. Die Proben sind ein Ausgleich vom stressigen Alltag, in denen man sich nicht um die bevorstehenden Arbeiten kümmern muss, sondern sich einzig und allein auf die Musik konzentrieren kann und darin abtaucht. Da ist es dann auch kein Problem, im September schon die Noten fürs Adventskonzert zu bekommen, während man sich andererseits wundert, dass schon Lebkuchen und Nikoläuse in den Supermärkten aufgebaut sind. Wir stimmen uns so fast ein Vierteljahr auf den einen Konzertabend ein. Der ist dann auch immer etwas Besonderes. Endlich vor der vollen Aula zu spielen und sich aufeinander verlassen zu können, ist ein tolles Gefühl.
Ich spiele seit acht Jahren Cello. Natürlich gab es in dieser Zeit mal Phasen, in denen ich mehr oder auch weniger Motivation hatte, aber das gemeinsame Musizieren ist nochmal eine ganz neue Bereicherung. Bevor ich zum ersten Mal bei einer Probe dabei war, hatte ich mich gefragt, ob ich gut genug bin oder ob ich schon lang genug Cello spiele. Doch ich wurde freundlich aufgenommen und hatte schnell das Gefühl, schon länger dabei zu sein. Die Atmosphäre ist locker, weshalb es nie schlimm ist, wenn man sich mal verspielt. Mittlerweile weiß ich außerdem, dass es beim gemeinsamen Musizieren nicht darum geht, der oder die Beste zu sein, sondern gemeinsam das Beste zu geben.
Durch die Proben, Konzerte und besonders auch die Orchesterfahrt entsteht schnell ein Gruppengefühl. Man sitzt abends zusammen beim Werwolf-Spielen, lernt voneinander in den Stimmproben oder lacht gemeinsam beim Mittagessen und hat überhaupt den Tag über viel Spaß zusammen.
Obwohl wir unterschiedlich alt sind, verschiedene Interessen haben und in unterschiedliche Klassen gehen, gibt es eine Gemeinsamkeit, die uns verbindet: die Musik.
Franziska Commentz, 10b