E-Scooter – Fluch oder Segen?

Die folgenden Texte entstanden im Rahmen des Kurses Journalistisches Schreiben 9.

E-Roller – Warum ist unsere ältere Generation dagegen?

Man bekommt immer wieder mit, wie die ältere Generation darüber meckert, dass die E-Roller mitten auf dem Gehweg liegen und auch eine Umfrage von 2019 zeigt, dass die über 65-Jährigen klar dafür sind, dass die E-Roller abgeschafft werden. Meiner Meinung nach kann man die E-Roller aber einfach super zu Bussen und Bahnen ergänzen und sie sind somit eine tolle Alternative zum Auto.

Der E-Roller ist seit Juli 2019 in Deutschland für ab14-Jährige zugelassen und hat, laut ADAC, alleine im Jahr 2020 für 2155 Unfälle mit mehr als 2000 Verletzten und sogar fünf Toten gesorgt. Wenn man diese Zahlen hört, kann man verstehen, dass die Älteren entsetzt und gegen den Scooter sind, aber man muss dazu sagen, dass ebenfalls im Jahr 2020 insgesamt 426 Radfahrer im Straßenverkehr in Deutschland alleine ums Leben gekommen sind. Nach diesen Zahlen müsste man ja dann davon ausgehen, dass die älteren Menschen auch dieses Verkehrsmittel verabscheuen. Aber so ist es nicht.

Wieso symbolisiert also nur der E-Roller ein riskantes Freizeitvergnügen?!

Umwelttechnisch sollen die Scooter mit ihren energieeffizienten Elektromotoren super sein, denn sie geben keine Abgasschadstoffe oder nennenswerten Lärm frei. Ein Problem ist jedoch, dass am Grund vieler Gewässer hunderte Roller liegen, deren Akkus dadurch eine Bedrohung für die Umwelt darstellen.

Insgesamt gibt es also Vor- und Nachteile, aber natürlich wurden hier auch schon Lösungsansätze entwickelt, die alle glücklich machen würden, wie z.B das man eine maximale Anzahl an E-Rollern in den Städten festlegt. Dadurch würden nicht mehr so viele Scooter auf den Gehwegen liegen und den Weg versperren, sodass die Älteren gut spazieren gehen können.

Paula Dreyer

 

E-Scooter-Top oder Flop?

„Studie: Mehr E-Scooter-Unfälle als offiziell erfasst.“  E-Scooter, das neuartige Verkehrsmittel, das momentan in aller Munde ist. Doch die Meinungen über das neue Gefährt gehen auseinander. Für die ältere Generation ist es das komische Verkehrshindernis, das immer nur im Weg steht und ein guter Grund für Ärger ist.

Doch für Jugendliche ist es das hippe neue Gefährt, das unendlich neue Möglichkeiten bietet.

Wer kennt es denn nicht? Man ist mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs und auf einmal steht mitten auf dem Gehweg ein E-Scooter. Nicht etwa am Rand sondern mitten drauf!

Die von vielen Menschen auch gerne als „Elektroschrott“ bezeichneten Roller sind für Städte inzwischen ein echt großes Problem. Krankenhäuser melden deutlich mehr Arm-und Kieferbrüche. Aber ist das neue Verkehrsmittel wirklich so schlimm?

Ich persönlich habe noch nicht so viele Erfahrungen mit E-Scootern.

Natürlich sind sie eine Neuheit, an die man sich erstmal gewöhnen muss. Aber sie bieten auch viele neue Möglichkeiten. Wie z.B. das schnellere Zurücklegen von kleineren Strecken.

Den „großen“ Umweltfaktor, von dem alle immer reden, sehe ich aber noch nicht.

Die Herstellung der Akkus ist wirklich umweltschädlich und erst letztens wurden wieder hunderte E-Scooter aus Deutschlands Flüssen gefischt. Die Scooter könnten ihre Umweltbilanz natürlich verbessern, wenn Strecken, die eigentlich mit dem Auto gefahren werden, nun mit dem E-Scooter zurückgelegt werden. Dem ist aber häufig nicht so. In den meisten Fällen werden Strecken, die man läuft oder mit dem Fahrrad fährt, durch den Scooter ersetzt. Ich habe also nichts gegen die E-Scooter, aber bis ich sie gut finde, muss noch einiges passieren.

Linnéa Sommer

 

E-Scooter – Fortschritt oder Fehlschlag?

Neuerdings sind die E-Scooter unheimlich im Trend. Ob nun zum Treffen mit den Freunden oder auf dem Weg nach Hause, immer sind sie im Einsatz. Wieso denn auch nicht? Sie sind ein großer Schritt in der Umweltschonung. Endlich kommt man schnell voran, ohne sich über Abgase Gedanken machen zu müssen. Die Scooter sind praktisch und das Prinzip an sich genial. Durch die neue Innovation bekommt Spontanität eine ganz neue Bedeutung. Aber dennoch gibt es einige Beschwerden und es nutzen bei Weitem nicht alle die Scooter. Das liegt zum einen an den Preisen. Viele finden die Nutzung überteuert und selbst Leute, die regelmäßig fahren, wollen Guthaben sparen und laufen oder nehmen den Bus. Das bringt uns allerdings zu einem weiteren Vorteil der Scooter. Denn es fahren trotz allem weniger Leute mit Bus und Bahn, wodurch diese ein wenig entlastet werden. Auch in Bezug auf den Coronavirus sind die Scooter die bessere Option und sicherer. Dies allerdings nur in begrenztem Maße. Die Scooter sind erst ab 18 zu benutzen und doch hält sich die Mehrzahl kein Bisschen daran. Ist es wirklich sicher, wenn jemand, der noch keinerlei Ahnung vom Fahren hat mit bis zu 20 km/h durch die Stadt fährt? Und wie oft standen abgestellte Scooter schon mitten auf Fuß- und Fahrradwegen? Insgesamt lässt sich sagen, dass die Scooter ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Fortschritt sind, sich in der Praxis allerdings noch einiges ändern muss.

Sinje Friedrichs

 

E-Scooter – ein Fahrradersatz?

Wer kennt sie nicht? Die schnellen kleinen Stadtflitzer namens E-Scooter. Überall kann man sie finden, am Straßenrand, in Parks und vor Läden. Doch der Gebrauch, von dem 2019 in Deutschland erschienenen Fahrradersatz, ist umstritten, da es viele Argumente gibt, die für und gegen die Nutzung sprechen. Ich persönlich finde, dass E-Roller eine gute Alternative für Fahrräder sind und viele Vorteile aufweisen, allerdings darf man die Nachteile von Lime, Tier, Voi und co. nicht vernachlässigen.

Ein Nachteil, den die E-Roller mit sich bringen, ist, dass die Anzahl an Verletzten, durch Trunkenheit am Steuer und durch die häufige Falschbenutzung der Fahrbahn, sehr hoch ist, dies zeigt eine Unfallstatistik vom ADAC aus dem Jahr 2020, in der insgesamt 2155 Unfälle aufgelistet wurden. Dennoch liegt dieser Wert noch weit unter den bestätigten Unfällen (2 245 245), die mit Fahrrädern 2020 passierten.

Ein weiterer Punkt, der gegen den Gebrauch von E-Scootern spricht, ist, dass viele Nutzer nicht sonderlich pfleglich mit den Fahrzeugen umgehen und somit viele Roller schon in Flüssen versenkt wurden.

Neben den eben genannten negativen Aspekten gibt es ebenfalls einige Argumente, die das Nutzen von den elektrischen Rollern attraktiv machen.

Zum einen kann man sie überall finden, sei es neben normalen Wohnblocks oder vor Lebensmittelgeschäften. Man findet immer einen und kann sich so in kürzester Zeit von A nach B bewegen. Außerdem wiegen E-Roller ungefähr nur 10 kg und sind somit relativ kompakt zum Tragen, Hindernisse kann so ganz einfach überqueren. Zudem weisen E-Scooter eine größere Umweltfreundlichkeit als E-Autos auf, sind ebenfalls wesentlich praktischer und stellen eine gute Alternative zum Fahrrad dar, dennoch bin ich der Meinung, dass sie den altbewährten Fahrrädern nicht das Wasser reichen können.

Jakob Hillebrand

 

E-Scooter – nützlich oder nervig?

Überall stehen E-Scooter und leuchten, um den nächsten Mieter auf sich aufmerksam zu machen – und das schon seit drei Jahren, mit der Erklärung, sie seien ein nachhaltigeres und schnelleres Gefährt der Zukunft. Aber werden sie überhaupt genutzt und ist es überhaupt lohnenswert, einen E-Scooter zu mieten?

Der Hauptgrund, weshalb die Roller so gepriesen werden, ist die vermeintlich nachhaltige Energie, mit welcher sie betrieben werden. Aber hat sich jemals jemand, der diese Meinung vertritt, ernsthaft Gedanken darüber gemacht, wie die Akkus wieder aufgeladen werden? Diese Aufgabe übernehmen freiberufliche Arbeiter, sogenannte „Juicer“ die pro aufgeladenen und wieder abgesetzten Roller nur etwa vier Euro verdienen, wovon sie die Hälfte wieder für ihren Privatstrom ausgeben, mit welchem sie die eingesammelten Roller beladen. Und auch die benutzten Transporter aus ihrem Privatbesitz benötigen Kraftstoff, denn der Anbieter stellt keine Fahrzeuge und keinen Strom. Ironischerweise werden diese ausgerechnet mit Diesel betankt. Es ist also nicht nur ein geringer bis gar kein Gewinn, der sich für die Arbeiter herausstellt, eine Form der Ausbeutung, sondern auch ein vorgeheucheltes Einsparen und vermeintlich umweltfreundlicheres Umgehen mit den Akkus, die in der Bilanz nur geringfügig besser ist. Das Handling mit den Stationen ist darüber hinaus auch verschieden. Ziehen wir als Beispiel unser Nachbarland Dänemark heran, welches Deutschland in den meisten Technologien deutlich vorangeht. Beispielsweise beträgt die Digitalisierungsrate an Dänemarks Schulen nahezu 100%, während es in Deutschland nur 33%(!) sind (Quelle: PISA 2018, Q1). Kehren wir zum Beispiel der E-Scooter zurück, wurden wir auch hier technologisch abgehängt, denn in Dänemark stehen die E-Scooter an von den Anbietern eingerichteten Ladestationen, die keine aufwendige Arbeit der geringverdienenden „Juicer“ erfordert und darüber hinaus Ordnung schaffen. Deutschlands Nutzer hingegen sind absolut unverantwortlich mit den zweirädrigen Gefährten. Häufig hört man von Elektrorollern, die überall stehen gelassen werden: Auf Fahrradwegen, auf Fußwegen und auch manchmal in Kleinstraßen – und das meist nicht am Rand des Bürgersteigs, sondern quer auf der Straße liegend. Zudem werden regelmäßig neben Fahrrädern auch immer mehr Scooter in die Alster geworfen [Q2]. Dies ist aber nicht nur in Hamburg aufgetreten, auch in der Hauptstadt Berlin wurden aus der Spree schon häufiger Scooter geborgen. Das zeigt nicht nur einen gesellschaftlich schlechten Umgang mit fremdem Eigentum, sondern führt auch zu einer Umweltverschmutzung. Ein weiterer Aspekt, auf den man hinweisen muss, ist, dass einige Nutzer der vermietbaren E-Scooter von den in Hamburg besonders vertretenen Anbietern wie Bird, Lime und Tier häufig gegen die Regeln verstoßen, die eigentlich zur Sicherheit im Verkehr dienen. So darf man unter dem Alter von 18 Jahren keinen Scooter mieten – fahren darf man allerdings schon ab 14 Jahren. Auch darf man nicht zu zweit auf einem Scooter fahren, auch wenn die Ladekapazität bei über hundert Kilo liegt [Q3]. Es gehört zum fast alltäglichen Bild, dass man zwei jugendliche gemeinsam auf einem Roller sieht. Aber immer häufiger sehe ich selber sogar Väter mit ihren wahrscheinlich nicht einmal zweijährigen, um den Bauch gebundenen Kindern. Im Falle eines Unfalls würde der Vater nicht derjenige sein, der größere Schäden erleidet, wenn er sich ein solches menschliches Polster vor den Bauch schnürt. Wie kann man nur so unverantwortlich sein? Das ist nicht nur ein Sicherheitsproblem, sondern auch in ethisches Problem, welches Unschuldige in Gefahr bringt, zumal sich die Verantwortlichen darüber wirklich nicht allzu viele Gedanken zu machen scheinen. Dieses mangelnde Verantwortungsbewusstsein, das bei den Fahrern vorherrscht, in Kombination mit hohen Fahrgeschwindigkeiten und der fehlenden Sicherheitsmaßnahmen, führt jedes Jahr zu unzähligen Unfällen im Straßenverkehr, die auf die E-Scooter zurückzuführen sind. 2021 wurden alleine in Hamburg 606 Unfälle registriert. Sie betrugen damit das Dreifache im Vergleich zum Vorjahr [Q4] – und das unter Pandemiebedingungen!

Klar mag der E-Scooter vielleicht für ein paar Menschen eine nützliche Sache sein, aber nachhaltiger als das Fahrrad ist auf gar keinen Fall. Die Distanzen, die man mit Scootern aufgrund der Ladekapazität zurücklegen kann, sind akkutechnisch begrenzt. Fahrräder – abgesehen von E-Bikes – sind nicht davon abhängig. Sie sind schneller und man kann größere Distanzen zurücklegen. Zudem sind die Gesetze für den Fahrradgebrauch fundierter, sie betragen geregeltere Strafen und sind durch diese höhere Sicherheit deutlich besser in den Straßenverkehr eingebunden [Q5].

Abschließend muss man sagen, dass es wichtig wäre, eine Verpflichtung einzuführen, sich zunächst über E-Scooter, deren Sicherheitskonzepte und Umgangsart zu informieren hat. Zudem müssen Strafen deutlich höher ausfallen, da sie die Gefährdungen des allgemeinen Straßenverkehrs nach dem Vorbild der Fahrradgesetze verringern würden. Vor allem aber sollte man nicht direkt Schlüsse über vermeintlich positive Aspekte von E-Scootern ziehen, auch wenn die Gefährte auf den ersten Blick nützlich erscheinen. Die Handhabung muss sich auf alle Fälle ändern, und Deutschland muss endlich anfangen, Geschwindigkeit bei technologischen Vorhaben aufzunehmen und sich andere Vorreiter als Beispiel nehmen. Nur so besteht vielleicht eine Möglichkeit darin, doch diese neuartigen Gefährte vernünftig in den Straßenverkehr aufzunehmen.

Carla Peinemann

Quellverweise:

[Q1]: Hrsg.: Augsburger Allgemeine. Internationaler Vergleich – Pisa-Erhebung: Deutsche Schulen sind  bei der Digitalisierung abgehängt. (29.09.2020) Augsburger Allgemeine. URL: https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Internationaler-Vergleich-Pisa-Erhebung-Deutsche-Schulen-sind-bei-der-Digitalisierung-abgehaengt-id58232591.html

[Q2]: Hrsg.: Hamburger Abendblatt. „Hamburg räumt auf“ – Polizei fischt E-Scooter aus der Alster. (21.09.2020) Hamburger Abendblatt URL: https://www.abendblatt.de/hamburg/article230475834/Hamburg-raeumt-auf-Polizeitaucher-finden-E-Scooter.html

[Q3]: Hrsg.: ADAC. E-Scooter: Diese Regeln gelten für Elektro-Tretroller. (17.09.2021) ADAC. URL: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/elektrofahrzeuge/e-scooter/

[Q4]: J. Witte. Deutlich mehr Unfälle mit Elektroscootern in Hamburg. (15.02.2022) Welt. URL: https://www.welt.de/regionales/hamburg/article236920535/Verkehrsunfallstatistik-Deutlich-mehr-Unfaelle-mit-Elektroscootern-in-Hamburg.html

[Q5]: Hrsg.: ARAG. StVO und Fahrrad: Die Regeln und Bußgelder. (Stand: 2022) ARAG. URL:

https://www.arag.de/rechtsschutzversicherung/verkehrsrechtsschutz/strassenverkehrsordnung-radfahrer/