Am 25. Februar fand am GOA eine Podiumsdiskussion mit dem stellvertretenden Chefredakteur des Hamburger Abendblattes, Herrn Iken, statt. Das Thema war das Spannungsverhältnis zwischen den Medien und der Politik, welches auch Abitur relevant ist, sowie die Invasion Russlands in die Ukraine.
Maximilian und Elias aus dem PGW Profil der S2 sorgten als Moderatoren für eine strukturierte Diskussion und stellten kritische Nachfragen, außerdem stellte sich Herr Iken den Fragen der Oberstufenschüler sowie Lehrer welche interessiert am Gespräch teilnahmen.
Schon zu Beginn machte Herr Iken deutlich, dass die Medien sehr bedeutend und wichtige Akteure in der Politik sind. Zur Veranschaulichung nannte er das Modell der Medien als vierte Gewalt, indem sie durch Berichterstattung und öffentliche Diskussion das politische Geschehen beeinflussen können.
Herrn Iken stellte außerdem klar, dass man seit dem digitalen Wandel der Medien einen Rückgang der Auflagen erkennen kann, so sind die verkauften Exemplare seit 1998 um 55,3 % gesunken.
Genauer gesagt bedeutet dies ein Rückgang von ca. 62.000 verkauften Exemplaren seit 2014. Das Hamburger Abendblatt ist aber natürlich auch online vertreten und erfolgreich, womit sich der Auflageverlust etwas ausgleicht.
Darauf folgend wurde die Corona-Krise angesprochen, in der laut Herrn Iken oft mit reißerischen Überschriften und Hysterie berichtet wurde, um Leser zu gewinnen. Wichtig war es jedoch hierbei Behauptungen und Meinungen von Fakten zu unterscheiden, was oft in der Corona-Krise nicht immer der Fall gewesen sein soll.
Daran ist auch erkennbar, dass die Zeitungen natürlich auch wirtschaftlich denken, wobei das Ziel ist neue Leser zu gewinnen und viele Auflagen zu verkaufen.
In der zweiten Hälfte der Diskussion wurde dann über den Überfall Russlands auf die Ukraine gesprochen, welcher am Vortag, dem 24. Februar begann.
Hierbei wurde primär auf die Rolle der Medien und den sozialen Medien während des Krieges eingegangen.
Herr Iken brachte initial ein adäquates Zitat, welches auf bestimmte Problematiken bei den Berichterstattungen und der Informationsbeschaffung der Medien hinweist: „Das erste Opfer eines jeden Krieges ist die Wahrheit“.
Laut Herrn Iken können Informationen über den Krieg meistens nur aus zweiter oder gar dritter Quelle erlangt werden.
Folglich sind die Informationen über den Krieg schwer verifizierbar bzw. nachweisbar und sind somit nie vollkommen verlässlich. Hinzu kommt, dass sich die Situation rund um den Krieg stündlich verändert, was es den Medien stark erschwert aktuell zu bleiben und sie forciert sind, die Berichterstattung immer auf den neuesten Informationsstand zu bringen. Dies bedeutet natürlich auch eine Menge Arbeit. Darüber hinaus nahm stellvertretender Chefredakteur Iken zu Chancen und Risiken der Existenz von sozialen Medien wie Instagram oder Twitter in Kriegen Stellung. Zu den Chancen zählt hier natürlich, dass es Menschen ermöglicht wird, sich auf sehr schnellem Wege, unabhängig von anderen Medien oder Politikern, Informationen zu beschaffen, die oft auch noch aus erster Hand stammen. Dies trifft beispielsweise zu, wenn ein Zivilist in dem betreffenden Kriegsgebiet ein informatives Video hochlädt oder wie es aktuell oft der Fall ist, wenn der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Videobotschaft via Telegram teilt. Dies kann in Ländern wie Russland, in denen Medien staatlich kontrolliert, stark zensiert und eingeschränkt werden und in denen das Volk oft unter Propaganda leidet, ein entscheidender Vorteil sein. Diese Art der Informationsbeschaffung birgt aber ebenfalls eine große Gefahr, da die gewaltige Informationsflut auch viele Falschinformationen enthalten kann und die Konsumenten in die Irre führen kann. Aufgrund der Tatsache, dass jeder Informationen über soziale Medien verbreiten kann, sind die Informationen auch schwer nachprüfbar und dementsprechend nicht immer vertrauenswürdig, was den gesamten Prozess nochmals erschwert.
Im Namen des Gymnasium Oberalsters bedanken wir uns herzlichst bei Herrn Iken, dass er mit uns die Podiumsdiskussion durchgeführt hat und wir somit aus erster Linie Einblicke in das abiturrelevante Thema Medien bekommen konnten. Zudem bedanken wir uns bei dem PGW-Profil der S2 und deren Tutoren Christina Bues und Dr. Helge Schröder, die die Podiumsdiskussion organisiert und vorbereitet haben.
Jonathan Keller und Jannik Stroka, S2 Profil PGW