Kuala-Lumpur-Austausch: Post aus Malaysia

Malaysiaaustausch – erste Erlebnisse und Begegnungen

Wir konnten den Start kaum erwarten! Von Hamburg aus flogen wir mit einem aufregenden Zwischenstopp in der eigentlich glitzernden Metropole Dubai nach Kuala Lumpur. Leider kamen wir dort an einem der seltenen Regentage an, an dem Dubai in weiße Wolken gehüllt lag und wir nur wenig von der faszinierenden Stadt sehen konnten. Dennoch stieg die Vorfreude auf unsere Ankunft mit jedem Moment.

Am Gate zu unserem nächsten Flug standen bereits viele einheimische Malaien, was unsere Erwartungen und die Aufregung noch weiter steigerte. Nach längerer Wartezeit und mit einer Stunde Verspätung hoben wir mit voller Vorfreude auf das, was uns erwarten würde, endlich ab.

Nach fast 20 Stunden Reisezeit kamen wir in Kuala Lumpur an. Sobald wir die Passkontrolle passiert und unsere Koffer gefunden hatten, wurden wir von unseren Austauschpartnern trotz langer Wartezeit mit strahlenden Gesichtern am Ausgang empfangen. Sie begrüßten uns herzlich und begleiteten uns zur DSKL (Deutsche Schule Kuala Lumpur).

Dort angekommen wurden wir von unseren Gastfamilien, bei denen wir die nächsten 2,5 Wochen verbringen würden, erwartet. Wir lernten unsere Gastfamilien kennen, tauschten uns aus und fühlten uns sehr willkommen. Nach der langen Reise fielen die meisten von uns erschöpft, aber glücklich über die Ankunft und die spannenden Tage, die vor uns lagen, ins Bett.

Leona Schuhmann

Und es wird spannend! Kultur und Menschen

Unser erster Ausflug in Malaysia fing mit einer gemeinsamen Metrofahrt an, welche uns in die Innenstadt Kuala Lumpurs brachte. An der Station “Kampung Baru” trafen wir dann unseren Guide, Daniel, der uns den bunten und vielfältigen Food Market „Pasar Jalan Raja Bot” zeigte. Als wir die Markthalle betraten, stieg uns sofort der Geruch von exotischen Früchten, Fleisch und Fisch in die Nase. Während wir über den Markt gingen, kauften wir einige Früchte und probierten sie anschließend in der Sonne sitzend. Sie waren in ihrem Geschmack deutlich intensiver und süßer als im Vergleich zu unseren Früchten in Deutschland und viele waren uns absolut fremd. Doch wir genossen die Andersartigkeit. Als wir den Markt verließen, nahmen wir uns an einem kleinen Ständchen frische Kokosnüsse für unseren weiteren Weg mit und liefen mit ihnen durch die Straßen Kuala Lumpurs. Lecker! Nachdem wir Daniel herzlich verabschiedet hatten, machten wir uns alleine auf den Weg zu den bekannten Petronas Twin Towers. Man konnte sie durch ihre enorme Größe schon von weitem sehen, was ziemlich beeindruckend war, weil wir in Deutschland keine auch nur annähernd vergleichbaren Gebäude besitzen. Sie stehen im Herzen Kuala Lumpurs und sind die größten Zwillingstürme der Welt. Sie sind mit einer Brücke verbunden und in ihnen befindet sich eine riesige, luxuriöse Mall mit Geschäften auf vielen verschieden Stockwerken. Nachdem wir uns in ihr ausgiebig erholt hatten, ging es in der glühenden Hitze für uns weiter zum Fernsehturm, von welchem wir uns einen besseren Ausblick auf die Twin-Towers erhofften, aber leider machte uns der tropische Regen einen Strich durch die Rechnung. Für uns ging es dann durch die etwas abgekühlte Luft mit der Metro zurück zur DSKL, von welcher wir mit unseren Gastschülern zusammen nach Hause fuhren. Am Ende des Tages waren wir alle müde und glücklich. Würden wir uns an die Reizüberflutung, die hohe Luftfeuchtigkeit und die Hitze gewöhnen?

Isabella Grosjohann und Lara Hennesen

Ein Samstag in Kuala Lumpur

Nach einem ausgiebigen Frühstück in unseren Gastfamilien fuhren wir alle gemeinsam in den Dschungel von Tanjung Malim Perak. Eine Gastfamilie besitzt dort ein privates Grundstück mit vielen Annehmlichkeiten und wir wurden alle dorthin eingeladen. Welche Gastfreundschaft! Schon im Bus lag Vorfreude in der Luft! Nach etwa 1 1/2 Stunden Fahrt musste unser Bus aufgrund von zu schmalen Straßen halten. Wir kamen nicht weiter! Sofort halfen uns die Einwohner des kleinen Dorfes und brachten uns die letzten zwei Kilometer mit Autos und Mopeds in den Dschungel. Das war sowohl für uns wie auch für die Einwohner unglaublich aufregend! Eine so große Gruppe Europäer zu sehen war wohl äußerst ungewöhnlich und auch lustig.

Wir erblickten die unglaubliche Natur mit all ihren prächtigen Farben. Sonnenstrahlen brachen vereinzelt durch die hohen Bäume hervor. Überall waren laute Grillen zu hören und als wir uns weiter umschauten, hörten wir neben den lauten Grillen ein leises Rauschen. Hinter vielen Bäumen und Büschen versteckte sich ein Fluss. Dieser war von mehreren kleinen Wasserfällen geprägt, die den Fluss immer in Bewegung versetzten. Eine wahre Oase. Es wurde deutlich, wie schön die Natur ist und wie vielfältig Malaysia als Land sein kann. Auf unserer Tour durch das Grundstück lernten wir einiges über exotische Früchte und durften selbst einmal probieren, wie frisch gepflückte Früchte schmecken. Als wir vom Spaziergang zurückkamen, wartete ein leckeres Barbecue auf uns. Softdrinks und allerlei Spezialitäten genossen wir mit Blick auf die farbenprächtige Natur. Neben Reis, Curry und Gemüsen schmeckte vor allem das knusprig gegrillte Lamm besonders gut. Eines machte uns allerdings seit unserer Ankunft besonders zu schaffen: Die pralle Hitze! Die Zeit war gekommen, um den kalten Fluss zu genießen. Wir badeten und entdeckten eine Höhle unterhalb der Wasseroberfläche. Manche genossen einfach nur die Sonne auf den Felsen, andere stellten sich unter den Wasserfall und spürten die Massage des Wassers. Wieder andere sprangen von Felsen in das Wasser oder schwammen einfach entspannt durch den Fluss. Was für ein wunderbar entspannter Tag! Und die Gastfreundschaft war unglaublich!

Phil Schittkowski

Eine tierische Überraschung

Als wir im Bus saßen und die Stadt hinter uns ließen, wussten wir nicht, was uns erwartete. Die Vorfreude ließ unsere Fingerspitzen kribbeln. Wir fuhren zum „Kuala Gandah National Elephant Conservation Centre“ und der Anblick der offenen Ställe, in denen die Elefanten zum Teil gehalten werden, löste später ein Gefühl der Ehrfurcht aus. Unsere Herzen schlugen vor Aufregung schneller, als wir die Zuckerrohrstücke in den Händen hielten, um damit die kleinen und großen Elefanten füttern zu dürfen. Wir durften sie aber nicht nur füttern, sondern konnten sie währenddessen auch streicheln und berühren. Die grobe und raue Haut der Elefanten und ihr staubiger und erdiger Geruch war ein ganz neues, aber auch interessantes Gefühl für uns. Nach dem Füttern führte uns unser Guide in ein kleines Kino, in dem wir einen Kurzfilm über die schwierige und aufwändige Rettung dieser majestätischen Tiere sahen. Dieser Tag lehrte uns viel über das Verhalten und das Leben der Elefanten und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Isabella Grosjohann und Lara Hennesen