Besondere Tage am GOA waren schon immer und sind die Projekttage Theater in Jahrgang 6. In meiner Klasse 6b hatten wir auch drei von ihnen. An den Theatertagen generell hatten wir nur Theater und kein anderes Fach. Wir trugen alle schwarze Grundkleidung und bekamen, wenn wir Kostüme trugen, diese aus dem Fundus.
Am ersten und zweiten Projekttag Ende November 2019 und Anfang Januar 2020 übten wir in Gruppen kurze Szenen ohne Worte, die wir nur mit Stöcken darstellten und die wir im Unterricht schon begonnen hatten. Dabei verbanden wir verschiedene Sequenzen, in denen die Stöcke immer wieder unterschiedliche Dinge darstellten, zu einer sogenannten „Stockreise“. Wir bauten mit den Stöcken zum Beispiel einen Hubschrauber und flogen damit über die Bühne, wir machten ein Kajak-Rennen, fuhren mit der Eisenbahn oder wir stellten ein Ritter-Turnier dar.
Danach standen auch wieder die Stöcke auf dem Plan.
Allerdings vertieften wir dieses Mal andere Szenen, die wir auch schon während der regulären Unterrichtszeit erarbeitet hatten, wie zum Beispiel einen Einbruch, einen Fahrradunfall im Park oder eine Übungsstunde Luftgewehrschießen. Diese Szenen hatten, im Gegensatz zur „Stockreise“, Texte. Vier Kurztexte waren uns vorgegeben worden, aus denen wir ausgewählt hatten. Wir mussten unsere Szenen also nach den jeweiligen Texten richten, konnten aber auch ein wenig hinzufügen. Außerdem arbeiteten wir weiter an unseren eigenen Szenen zum Thema „Zeit“, in denen wir eigene Texte entwickelten sowie mit Requisiten, Kostümen und Bühnenbildteilen arbeiteten.
Am dritten Theatertag, eine Woche später, übten wir das für uns alle neue „Zeitlupenrennen“ und alle bisher erarbeiteten drei Projektteile. Jetzt waren wir mit den Bühnenbildern auf der Bühne und probten eine Talkshow, ein Szene mit Parallelhandlung, in der es um einen Kiosk-Überfall ging, eine Ägypten-Reisegruppe mit Erzähler
und eine Szene mit einer Zeitmaschine. Die Talkshow war sehr lustig, weil nicht nur der Moderator und die drei Gäste da waren, sondern auch die Gedanken der Gäste. Die Gedankendarsteller kamen nur dann zum Vorschein, wenn eine Person log. So kamen dabei sehr lustige und unterhaltsame Dialoge heraus, besonders beim Thema Essen. Als dann auch noch der Moderator ohnmächtig wurde und ein riesiger Streit mit einer Prügelei ausbrach, wurde es so richtig witzig.
Bei den Parallelhandlung wurden nur zwei Kreise auf der Bühne ausgeleuchtet, in dem einen war eine Polizeiwache zu sehen und in dem anderen ein Kiosk. Die Polizisten suchten nach einer Verbrecherbande, die zur selben Zeit in den Kiosk einbrechen wollte. Zum Schluss gewann dann auch noch ein alter, schwerhöriger Opa. Diese Szene war auch sehr lustig, weil u. a. einer der drei Polizisten total betrunken war.
Die Projekttage Theater waren insgesamt eines der besten Erlebnisse am GOA und fühlten sich fast so an wie Pause!
Finn Heinbockel