Theater S2: Drei Leben, ein Schicksal

Drei Leben, ein Schicksal. Was wäre, wenn…

Der Tod ist ein tabuisiertes Thema in unserer Gesellschaft. Wie gehe ich mit dem Tod von Angehörigen oder Freunden um oder wie helfe ich meinen Mitmenschen, damit umzugehen? Bloß nichts Falsches sagen, oder lieber einfach nichts sagen? Und wie helfe ich mir selbst? „Ich fühle mich so allein.“ „Ich hasse mein Leben.“ „Ich danke dir für alles.“ Der Tod, ob plötzlich oder erwartet, löst in uns ein Gefühlschaos aus. Die Welt steht Kopf. Jeder Mensch verarbeitet solche tragischen Geschehnisse anders, hier gibt es kein richtig und kein falsch. Der eine versinkt vor Traurigkeit, in der anderen brodelt pure Wut und Verzweiflung. Unabhängig davon, welche Emotionen der Tod in uns auslöst, sind alle mit dem Gleichen konfrontiert: Der Tod ist ein Schicksalsschlag und hinterlässt eine Lücke. Eine Veränderung in unserem Leben, die uns für immer begleitet, prägt und die wir nie vergessen werden. Wir können diese Erfahrungen nicht vermeiden, aber wählen, wie wir damit umgehen. Doch wie lernt man mit diesem Schmerz zu leben und wieder in den Alltag zu finden? In unserem selbstkreierten Theaterstück „Drei Leben, ein Schicksal“ gehen wir auf drei unterschiedliche Lebenssituationen ein, welche zuletzt auf das gleiche hinauslaufen. Anhand unseres Theaterstücks wollen wir das Thema Tod enttabuisieren und auf einen möglichen Weg zur Bewältigung des Schmerzes eingehen. Der Tod sollte kein Tabu-Thema sein. Wir stehen unseren Mitmenschen beiseite, wir kümmern uns um sie. Wir sorgen gut für uns. Wir sind nicht allein!

Charlotte Süme

Leben und Tod

Eine angeborene Krankheit. Ein verhängnisvoller Autounfall. Ein vererbtes Familienschicksal. Eine Schwester, eine Tochter, eine Freundin. Ein Vater, ein Bruder, ein Sohn, ein Ehemann. Ein bester Freund, ein fester Freund, ein Sohn.

Alle werden von nahestehenden Personen verraten. Alle ereilt dasselbe Schicksal. Alle Schicksale enden tödlich. Alle drei hatten ein Leben, was sie verloren und verlassen mussten. Zwei waren jung einer hatte schon die Hälfte seines Lebens hinter sich. Alle mussten Meilensteine in ihrem Leben aufgeben. Mara konnte nie ihr Studium abschließen, sie konnte sich nie mit ihrer Mutter versöhnen, ihre Schwester nicht noch ein letztes Mal sehen. Sie konnte ihrem Freund nie ihre wahren Gefühle offenbaren. Oliver hatte nie die Chance, Noah zum Altar zu führen, oder sie gar erwachsen werden zu sehen. Er hatte nie die Chance, seinen eigenen Lebensabend zu erleben und sein Leben ausklingen zu lassen. Emil konnte nie die Schule abschließen, konnte seinem Vater nicht mehr sagen, wie er sich fühlt. Er konnte sich nicht mehr mit seiner Freundin und seinem besten Freund versöhnen. Aber am wichtigsten ist, dass sich ihre Liebsten nicht mehr von ihnen verabschieden konnten. Sie müssen lernen, mit dem Verlust zurecht zu kommen. Genau darum geht es in unserem Stück. Wir zeigen unterschiedliche Arten mit Trauer umzugehen und diese zu bewältigen.

Manon Heuer