Nach dem schulinternen Wettbewerb am GOA machten sich am 22. Februar die jeweils ersten drei Platzierten der Altersstufe 1 und 2 auf den Weg zur Stadtteilschule Walddörfer, wo der Regionalwettbewerb der Bezirke Wandsbek und Nord stattfand.
Nach einigen Schwierigkeiten aufgrund mangelnder Beschilderung kam ich schließlich im richtigen Raum der Stadtteilschule Walddörfer an – ausgerüstet mit einer Mappe voll hoffentlich nützlicher Argumente und dennoch ziemlich aufgeregt. Mit von der Partie waren aus der Altersstufe 1 neben mir Kilian Lunk (9c) und Emily Bassen (8a). Zur Unterstützung und als Juroren begleiteten uns Herr Kroll und Herr Reimers. Außerdem die fünftplatzierte Josephine Ravn und die im Vorjahr erfolgreiche Maria Pohl, die für positive Energie und Motivation im Team GOA sorgte.
Um acht Uhr begann das Programm mit der Begrüßung aller Teilnehmer und Juroren und jeder erhielt ein Namensschild. Nach einer halben Stunde, in der ich versuchte, möglichst schnell noch meine Argumente auswendig zu lernen, starteten die ersten Debatten meiner Altersstufe. Wir stellten uns die Frage, ob im Deutschunterricht regelmäßig längere Gedichte auswendig gelernt werden sollten und ich vertrat die Position Pro 2. Kurz zuvor hatte ich plötzlich das Gefühl, keine Argumente mehr zu wissen, doch sobald meine Vorrednerin zu sprechen anfing, vergaß ich die Aufregung und die freie Aussprache verging wie im Flug. Zum Schluss noch schnell die prägnantesten Ergebnisse der Debatte zusammengefasst und schon war die erste Qualifikationsrunde geschafft.
Zu Beginn des Wettbewerbs erwartete ich nicht, mit den vielen Neunt- und Zehntklässlern mithalten zu können. Doch überraschender Weise lag ich nach der ersten Debatte mit 45 von 60 Punkten auf dem ersten Platz von 24 Teilnehmern.
Der Zeitplan ließ mir bis zur zweiten Debatte um halb zehn viel Freiraum für die Vorbereitung der nächsten Debatte und den beneidenswert entspannten Zuschauern Zeit für Langeweile. Die Fragestellung für die zweite Debatte lautete „Soll eine Kennzeichnungspflicht für Fleisch aus Massentierhaltung eingeführt werden?“. Hierbei vertrat ich die Contra 2 Position, wobei sich die Debatte leider ziemlich im Kreis drehte.
Um zehn Uhr waren endlich beide Debatten geschafft.
Bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse um 13.15 Uhr schauten wir uns die Debatten der Altersstufe 2 an und wünschten den debattierenden GOAnern Margie Brockmeyer (10a) und Ewa Karl (10b) viel Erfolg.
Zur Siegerehrung trafen sich alle Teilnehmer in der Aula der Stadtteilschule Walddörfer, wo jeder zunächst eine Urkunde und eine Rose erhielt. Anschließend wurden die ersten vier Platzierten genannt. Ich war auch darunter, weshalb ich mich noch schnell auf die Frage „Soll der HVV für alle Schülerinnen und Schüler frei nutzbar sein?“ vorbereitete. Da ich nicht erwartet hatte ins Finale zu kommen war ich dementsprechend erfreut aber sehr nervös. Zunächst wurden wir Finalisten mit Mikrofonen ausgestattet und ich betrat beklommen die Bühne der plötzlich riesig erscheinenden Aula. Da ich die Pro 1 Position inne hatte, begann die Debatte mit meiner Eröffnungsrede. Insgesamt verlief die Debatte gut, doch ich kam kaum zu Wort, da mein Mitredner meinen Blicken und Gesten keine Beachtung schenkte und in einem fort weiterredete. Auch bemerkte ich erst kurz vor Ende der Debatte, dass ich zuvor nie richtig ins Mikrophon gesprochen und außerdem mein Namensschild vergessen hatte. Letztendlich reichte es für einen vierten Platz. Ich war sehr zufrieden und stolz, aber nach dem achtstündigen Wettbewerb auch erschöpft.
Am Ende gab es jedoch keine Verlierer, da jeder an Erfahrungen gewonnen und nette Schüler anderer Schulen kennengelernt hat.
Ich halte Jugend debattiert für einen lohnenden Wettbewerb, da man lernt, verschiedene Standpunkte überzeugend zu vertreten und frei vor Publikum zu sprechen.
von Lena Rüschpler (Klasse 8 C)